Rettungshundestaffel

 

Wie in allen anderen Bereichen der Malteser-Arbeit ist es der Notleidende, der im Fokus unserer Rettungshundearbeit steht. Ihm schnellstmöglich Zugang zu einer adäquaten, meist medizinischen Versorgung zu ermöglichen, ist der Grund unserer Arbeit. Daher sind wir klar einsatzorientiert: Egal ob Tag oder Nacht – wird eine hilfsbedürftige Person vermisst, rücken unsere ausgebildeten Rettungshundeteams aus um diese aufzuspüren.

Dr. Vanessa Häfner

Dr. Vanessa Häfner
Leiterin Rettungshundestaffel
rettungshundestaffel@malteser-mainz.de
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Dorothee Just

Dorothee Just
Stv. Leiterin Rettungshundestaffel
Mobil 0175 4397441
rettungshundestaffel@malteser-mainz.de
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Das Wichtigste in aller Kürze

Bei welchen Einsatzlagen kann die Rettungshundestaffel helfen?

Bei welchen Einsatzlagen kann die Rettungshundestaffel helfen?

  • Flächensuchhunde sind gut einsetzbar in unübersichtlichem/weitläufigem Gelände (z.B. Wald) und dicht bewachsenen Bereichen (z.B. Uferbereiche, Buschwerk an Feldrändern). Innerorts zum Absuchen des Nahbereichs (unmittelbare Umgebung des letzten Sichtungspunkts, z.B. der Wohnung der vermissten Person), von eingezäunten Bereichen (z.B. Firmengelände) oder Parkflächen (wenn wenig frequentiert).
  • Häufige Alarmierungsgründe sind vermisste Kinder, vermisste ältere Personen (zum Teil mit Demenz) oder Suizidankündigungen.
  • Selbstgestecktes Einsatzgebiet: Mainz und ca. 60 km Umkreis. In Einzelfällen auch außerhalb dieses Gebiets.
  • Für die Einsatzleitung von Vermisstensuchen (in der Regel Polizei) ist ein vorheriges telefonisches Beratungsgespräch hinsichtlich der Sinnhaftigkeit einer Suche mit Flächensuchhunden möglich (Kontaktherstellung über die Rettungsleitstelle Mainz, Tel. 06131 19222).
Wie wird die Rettungshundestaffel der Malteser alarmiert?

Wie wird die Rettungshundestaffel der Malteser alarmiert?

Die Alarmierung erfolgt über die Rettungsleitstelle Mainz (Tel. 06131 19222).

Wann und wie schnell stehen die Rettungshunde zur Verfügung?

Wann und wie schnell stehen die Rettungshunde zur Verfügung?

  • Permanente Einsatzbereitschaft (rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr).
  • Ausrückzeit: Die Zeit von Alarmierung bis zum Ausrücken der Einsatzfahrzeuge ist stark abhängig von der Tageszeit – nachts und an Wochenenden üblicherweise weniger als 30 Minuten. Unter der Woche tagsüber, wenn Helfer vom Arbeitsplatz kommend zunächst den Hund zu Hause holen müssen, in der Regel weniger als eine Stunde.
Was braucht die Rettungshundestaffel um Arbeiten zu können?

Was braucht die Rettungshundestaffel um Arbeiten zu können?

  • Eine Lagebeschreibung inklusive Personenbeschreibung der vermissten Person sowie einen benannten Ansprechpartner der Einsatzleitung mit Kontaktdaten.
  • Es wird kein Geruchsträger benötigt.
  • Ein letzter Sichtungspunkt muss nicht bekannt sein.
  • Alles zum Einsatz und zur Einsatzführung benötigte Material bringt die Malteser Rettungshundestaffel selbst mit. Dazu zählen ein Laptop zur Lageerfassung/-darstellung, ein Drucker/Kopierer, Kartenmaterial, Licht, GPS-Geräte, etc
  • Achtung Verkehr – Flächensuchhunde arbeiten freilaufend (ohne Leine), weshalb an stärker befahrenen Straßen abgewogen werden muss, ob der Hund suchen oder der Verkehr unbehindert weiter fließen soll. Dies kann vor Ort besprochen und entschieden werden.
Aus welchen Personen/Hunden besteht die Rettungshundestaffel?

Aus welchen Personen/Hunden besteht die Rettungshundestaffel?

Alle Mitglieder unserer Rettungshundestaffel arbeiten rein ehrenamtlich. Sie engagieren sich mit ihrem eigenen, privaten Hund. Mehr über unser Team finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Wie finanziert sich die Rettungshundestaffel?

Wie finanziert sich die Rettungshundestaffel?

  • Die Einsätze der Rettungshundestaffel werden nicht in Rechnung gestellt.
  • Ausbildung, Ausstattung und Einsätze werden durch Spenden und Mitgliederbeiträge finanziert.

Wie arbeiten die Rettungshunde?

Die Rettungshundestaffel der Mainzer Malteser ist spezialisiert auf die Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände. Diese sogenannte „Flächensuche“ nutzt das Riechvermögen des Hundes um nach menschlicher Witterung innerhalb eines Gebiets zu suchen. Nimmt der Hund Witterung auf, folgt er dieser bis zur Person und ruft den Hundeführer anschließend (z.B. durch Bellen) zu sich, sodass dieser die Versorgung der Person einleiten kann.

Flächensuchhunde sind ein gutes Mittel um auch größere Gebiete in kurzer Zeit abzusuchen. Es wird dabei weder ein Geruchsträger noch ein letzter Sichtungspunkt für die Suche benötigt. Befindet sich eine lebende Person im Suchgebiet, finden unsere Hunde die Person.

 

Zusammenarbeit bringt den Erfolg!

Zur effizienten Vermisstensuche werden üblicherweise zahlreiche Suchformen miteinander kombiniert. Wird jede geeignete Suchform genutzt und kann ihre Stärken ausspielen, greifen die Suchmaßnahmen optimal ineinander und fördern das gemeinsame Ziel – der vermissten Person schnellstmöglich die benötigte Hilfe zuteilwerden zu lassen.

Die Malteser legen daher großen Wert auf die gegenseitige Unterstützung in der kollegialen Zusammenarbeit mit der Polizei, anderen Fachdiensten und mit den Rettungshundestaffeln anderer Hilfsorganisationen und der Feuerwehren.

 

Video: Gemeinsam für Sicherheit

Dieses Video gibt einen Einblick in die Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen und Polizei. Einige Szenen zeigen eine unserer Helferinnen mit ihrem Hund bei der Suche nach einer vermissten Person.

 

 

Video: Drohneneinsatz bei der Polizei Rheinland-Pfalz

Dieses Video thematisiert den Drohneneinsatz bei der Polizei. Dabei wird auch der Drohneneinsatz bei Vermisstensuchen sowie der Einsatz von Flächensuchhunden angesprochen. 

 

Ehrenamtliche Mitarbeit

Die Mitarbeit in unserer Rettungshundestaffel ist kein Beruf sondern eine ehrenamtliche Tätigkeit, der unsere Mitglieder mit dem eigenen, in der Familie lebenden Hund nachgehen. Die aktive Betätigung mit dem Hund ist dabei nicht das primäre Ziel sondern lediglich ein Baustein, der sich wie andere dem obersten Ziel, dem Auffinden von Hilfsbedürftigen, unterordnet.

Wer selbst keinen Hund hat, kann als Suchgruppenhelfer mitwirken und die Arbeit der Rettungshundeführer wirkungsvoll unterstützen.

Ausbildung zum Rettungshundeteam

Ein Rettungshundeteam besteht immer aus dem Suchhund und dem zugehörigen, menschlichen Hundeführer. In der Ausbildung müssen beide Partner lernen – Hund und Hundeführer. Zu Beginn der Ausbildung muss der Hund eine Eignungsprüfung bestehen. Danach beginnt eine sechsmonatige Probezeit. Bis zur erstmaligen Einsatzfähigkeit des Hundes dauert es, je nach Vorbildung des Hundes und des Hundeführers, meist 2 bis 3 Jahre.

Ausbildung zum Rettungshundeführer/Suchgruppenhelfer

Ausbildung zum Rettungshundeführer/Suchgruppenhelfer

Die Ausbildung zum Rettungshundeführer/Suchgruppenhelfer umfasst neben der Helfergrundausbildung, die Qualifikation zum Einsatzsanitäter, die Funkausbildung für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Kartenkunde, Einsatztaktik, Gefahren an der Einsatzstelle, Abseilen mit und ohne Hund, Fahren mit Einsatzfahrzeugen und viele weitere Ausbildungsinhalte.

Mensch und Tier werden in der Ausbildung mit möglichst vielen verschiedenen Situationen konfrontiert. Nur so kann das Rettungshundeteam im Einsatz wirkungsvolle Hilfe leisten.

Anforderungen an den Rettungshundeführer/Suchgruppenhelfer

Anforderungen an den Rettungshundeführer/Suchgruppenhelfer

Teamgeist, körperliche Fitness, regelmäßige Teilnahme an den Ausbildungen, Spaß an der Arbeit mit Hunden und mit technischem Gerät. Dabei dürfen keine wesentlichen gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen.

Zur Teilnahme an den Einsätzen muss der Helfer volljährig sein. Die Ausbildung zum einsatzfähigen Rettungshundeteam ist sehr zeitintensiv. Nur das kontinuierliche Arbeiten mit dem Hund gewährleistet ein dauerhaft hohes Leistungsniveau des Rettungshundeteams.

Anforderungen an den Rettungshund

Anforderungen an den Rettungshund

Der Hund sollte mittelgroß, verspielt und charakterfest, d. h. weder scheu, noch bissig und nicht ängstlich sein. Die Sozialverträglichkeit mit anderen Hunden ist wesentliche Voraussetzung für die Arbeit als Rettungshund. Es dürfen keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. Die Ausbildung kann bereits im Welpenalter begonnen werden.

Trainingszeiten

Trainingszeiten

Das Training findet jeweils donnerstags abends (ca. 2 Stunden) und samstags tagsüber (ca. 6 Stunden) statt. Wir erwarten eine Anwesenheitsquote von mind. 75 Prozent.

 
 

Unsere Teams

Einsatzfahrzeuge

Rettungshundetransportwagen

Funkrufname: Johannes Mainz 3/64-1
Fahrzeugmodell: Mercedes Sprinter 316 CDi
Sitzplätze: 6
Hundeboxen: 12
Sonstige Bemerkungen: /

 

Funkrufname: Johannes Mainz 3/64-2
Fahrzeugmodell: VW T4 Syncro
Sitzplätze: 5
Hundeboxen: 4
Sonstige Bemerkungen: Allrad-Antrieb

 

Einsatzleitwagen

Zur einfacheren Koordination unserer Rettungshundeteams im Einsatz sowie zur besseren Lagedarstellung ziehen wir soweit verfügbar unsere Führungsunterstützung mit dem Einsatzleitwagen hinzu.

Funkrufname: Johannes Mainz 3/11-1
Fahrzeugmodell: VW Crafter

So können Sie uns helfen zu helfen!

Finanziell unterstützen

Hilfe zu rufen, darf keine Frage der Finanzierbarkeit sein – daher werden die Einsätze der Mainzer Rettungshundestaffel nicht in Rechnung gestellt. Ausbildung, Ausstattung und Einsätze werden vollständig über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns über eine einmalige Spende oder über die Annahme einer Patenschaft für unsere Hunde.

Einmalspenden

Einmalspenden

Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende auf unser Konto bei der Pax Bank, IBAN: DE53 3706 0193 4004 3550 11, BIC: GENODED1PAX, Kontoinhaber: Malteser Hilfsdienst e.V., Verwendungszweck: Rettungshundestaffel. Sie können auch online spenden.

Patenschaften/Patenhunde

Patenschaften/Patenhunde

Fördern Sie unsere Rettungshundestaffel mit einem frei wählbaren Betrag als regelmäßige Spende und nehmen Sie Anteil an der Entwicklung unserer Einheit und Ihres Patenhundes. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Faltblatt „Ihre Patenschaft für Rettungshunde“. Unsere Hunde, die sich über Ihre Patenschaft freuen würden, stellen wir Ihnen in unserer Übersicht unserer Patenhunde vor.

Trainingsgebiete anbieten

Kennen Sie ein Gelände, in dem unsere Hunde für ihre lebensrettende Aufgabe trainieren können? Dann informieren Sie uns! (E-Mail an rettungshundestaffel(at)malteser-mainz(dot)de bzw. Ansprechpartnerinnen oben rechts.)

Wir sind stets auf der Suche nach neuen Trainings­gebieten, in denen wir mit unseren Hunden arbeiten können. Selbst wenn wir ein Gebiet nur ein­ oder zweimal im Jahr zu Ausbildungszwecken nutzen können, ist uns schon sehr damit geholfen.

Vor allem Waldgebiete unterschiedlicher Größe (min­destens 20.000 m² = 2 Hektar, besser größer), Obst­plantagen, Wiesen mit Buschwerk, aber auch leer stehen­de Gebäude und Schuppen sowie Firmengelände eignen sich für die Ausbildung der Hunde.

Dabei nehmen wir Malteser gerne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Grundstückseigentümer und Anlieger (z.B. kein Training während Brunft­- oder Jagdzeit). Zudem sind unsere Hunde gut erzogen und selbstverständlich sammeln wir die Hinterlassenschaften unserer Hunde auf.

Zeit schenken

Nehmen Sie einmal an einem unserer Trainingstermine teil!
Damit die Hunde alle Personen anzeigen ist es wichtig, immer wieder mit fremden Personen zu trainieren. Wenn Sie uns ein oder mehrere Male unterstützen möchten, finden Sie weiterführende Informationen auf unserem Faltblatt „Rettungshunde suchen Dich“.

Aktuelle, konkrete Spendengesuche

Faltsignale mit Blinklicht

Anschaffung zweier Faltsignale mit Blinklicht um Passanten auf freilaufende Rettungshunde hinzuweisen und damit die Sicherheit für unsere Einsatzteams zu erhöhen (bspw. durch verlangsamtes Vorbeifahren an der Einsatzstelle). Gesamtbedarf: ca. 500 Euro

Digitalfunkgeräte

Anschaffung zusätzlicher Digitalfunkgeräte zur Optimierung der Kommunikationsmöglichkeiten unserer Einsatzdienste im Einsatzfall. Gesamtbedarf: ca. 2.000 Euro

Jetzt spenden

Geschichte der Rettungshundearbeit in Mainz

1989 als bundesweit erste Ortungseinheit des Malteser Hilfsdienst e.V. gegründet ist die Mainzer Rettungshundestaffel bis heute erfolgreich tätig. Dem ursprünglichen Ziel, schnelle Hilfe bei Erdbeben-Katastrophen im Ausland zu leisten, folgten Teams der Mainzer Malteser zu Erdbeben-Einsätzen in die Türkei (1999) und in den Iran (2003). 

Im Zusammenhang mit der Einführung der GemPPO (Gemeinsame Prüfungs- und Prüferordnung der Hilfsorganisationen) im Jahr 2004 sowie der Neuausrichtung der Auslandsarbeit des Malteser Hilfsdienst e.V. spezialisierte sich die Mainzer Rettungshundestaffel auf die Flächensuche – die Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände.

Ab 2012 sammelte die Mainzer Rettungshundestaffel Erfahrung im Bereich Personensuche (= Mantrailing) und absolvierte ab Dezember 2013 zahlreiche Einsätze mit einem erfolgreich geprüften Rettungshundeteam in dieser Suchform. Im September 2018 wurde die Ausbildung im Bereich Personensuche/Mantrailing ausgesetzt und der Arbeitsschwerpunkt wieder voll auf die Flächensuche gelegt.

Standard für Ausbildung und Prüfung

Standard für Ausbildung und Prüfung

Der Malteser Hilfsdienst e.V. bildet seine Hunde nach der „Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams“ aus, der sich die Hilfsorganisationen ASB, JUH und MHD angeschlossen haben.

Die Hunde werden zuerst in der Flächensuche ausgebildet. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung erfolgt ggf. die weitere Ausbildung in der Trümmersuche. Die Einsatzfähigkeit des Rettungshundeteams muss im Rahmen einer Flächen- und Trümmerprüfung erstmalig und dann alle 2 Jahre erneut bestätigt werden.

Mantrailing/Personensuchhunde

Mantrailing/Personensuchhunde

Vereinfacht gesprochen sucht der Hund in dieser Sparte nicht wie ein Flächensuchhund alle Personen, die sich innerhalb eines gewissen Gebietes aufhalten, sondern folgt dem Individualgeruch eines bestimmten Menschen über Kilometer quer durch Stadt und Land.
Sechs Jahre lang sammelten die Mainzer Malteser Erfahrung mit der Ausbildung in dieser Suchform und absolvierten unter anderem zahlreiche Einsätze mit einem erfolgreich geprüften Rettungshundeteam. Seit September 2018 ist die Ausbildung in dieser Sparte ausgesetzt.

Auch diese Suchform ist ein sehr gutes Hilfsmittel zur Vermisstensuche, bedarf aber jeweils eines Geruchsträgers und eines letzten Sichtungspunkts. Im Einsatz wird das Mantrailing häufig durch einen Diensthund der Polizei übernommen.
Die Suchform ergänzt sich mit der Flächensuche. So zeigt ein Mantrailer (Personensuchhund) bspw. an, in welche Richtung sich die vermisste Person fortbewegt hat. Unsere Flächensuchhunde können dann zielgerichtet große Flächen in kurzer Zeit absuchen.