Es gibt einen Moment in Davids Leben, der für ihn alles verändert hat. Gemeinsam mit seinem Vater besucht er im Sommer 2004 eine Spendenaktion für krebskranke Kinder im Racket Center in Nußloch. Als Überraschungsgast steht plötzlich Xavier Naidoo auf der Bühne. Und es kommt noch besser: Der Popstar holt David aus dem Publikum. „Kannst du Beatboxen?“, fragt ihn Naidoo. Nein, aber der 13-Jährige kann etwas anderes und nimmt allen Mut zusammen: „Ich würde gerne etwas singen“. David und Xavier singen im Duett „Und wenn ein Lied“. Als der letzte Ton verstummt, sagt Naidoo: „Du hast großes Talent, mach weiter so.“
Schwere Kindheit
„Dieser Moment motiviert mich bis heute, Musik zu machen“, sagt David. Auch, weil er seinen Vater ganz anders erlebt hat. „Er war zum ersten Mal nicht wie ein kalter Stein, sondern richtig stolz auf mich.“ David hatte keine leichte Kindheit, wuchs im Alter von neun bis 13 in einem Heim auf. Die Musik hat ihm geholfen, aus dieser Zeit gestärkt hervorzugehen. Wann immer er die Gelegenheit hat, singt er. Zunächst in der Schulband, auf Hochzeiten, bei Events und inzwischen im Rettungswagen. Natürlich nur ohne Patienten an Bord. Vor allem Cover-Songs von Künstlern wie Johannes Oerding, Florian Künstler, Wincent Weiss oder Herbert Grönemeyer. „Ich mag Songs, die eine tieferen Sinn haben.“
Ob „Himmel voll Sterne“, „Tank auf“ oder sein neuster Song „24/7 Rettungsband“ – auch seine eigenen Songs haben eine Botschaft: Sie machen Mut, schaffen Vertrauen und geben Energie. „Meine Songs sind mein Tagebuch“, sagt er selbst. So verarbeitet er im Lied „Wertvoll bis in die Ewigkeit“ auch den Verlust seiner Mutter, die früh an Demenz erkrankt war. Bisher hat David mit seiner eigenen Musik noch nicht den großen Durchbruch erlebt, aber er bleibt optimistisch: „Wenn ich mit meinen Songs nur einem Menschen helfe, dann hat es sich schon gelohnt.“
Mit Herz bei der Sache
Helfen ist Davids zweite Leidenschaft neben der Musik. Er hat nach der Schule begonnen, im privaten Krankentransport zu arbeiten. Nach Gesprächen mit Rettungsdienstkollegen in der Wagenhalle entscheidet er sich für die Qualifizierung zum Rettungssanitäter. „Ich war mir zunächst unsicher, ob ich mit Situationen wie Reanimationen umgehen kann“, sagt David. Doch er kann. „Die Musik und der Sport sind für mich bei belastenden Einsätzen ein wichtiges Ventil.“ Ganz egal, zu welchen Einsatz der Rettungssanitäter alarmiert wird: „Ich versuche immer, mit Herz bei der Sache zu sein. Denn ich glaube, es wird gesehen, was wir hier tun.“
Seit 2020 arbeitet David nun schon für die Malteser. Zunächst in seiner Heimat Heidelberg und Mannheim. Dann verschlägt es ihn der Liebe wegen nach Darmstadt und er wechselt auf die Wache in Ober-Ramstadt. „Wir haben hier ein sehr familiäres Team“, erzählt David. In der einsatzfreien Zeit fänden sich immer Kolleginnen und Kollegen, die ihn bei der Produktion seiner Videos unterstützten. So haben sie auch an seinem neuen Song „24/7 Rettungsband“ einen entscheidenden Anteil. Am morgigen Freitag, 11. April, wird er auf allen gängigen Musikplattformen verfügbar sein. David hat zwei große Träume: Mit seiner Musik bekannt zu werden und eines Tages eigene Kinder zu haben. Wir Malteser wünschen ihm von Herzen, dass sich beide Träume erfüllen.
Auf seinem Instagram-Kanal ist der singende Sanitäter als David Venieri zu hören: https://www.instagram.com/davidvenieri/