Wenn die Enkelkinder an Weihnachten zu Besuch sind, finden das auch die Oma oder der Opa mit einer Demenz wunderbar. Vor allem auch, wenn sie ansonsten eher allein sind.
Überhaupt ist die Weihnachtszeit eine besondere Zeit, voller sinnlicher Genüsse. „Düfte von Tanne und Holz, Lichter, vertraute Weihnachtslieder – sie wecken Erinnerungen“, sagt Ute Fassel. Und sie rät Angehörigen, daran anzuknüpfen, wenn sich die Familie an Weihnachten begegnet: „Fragen Sie ihre Angehörigen interessiert: Wie hast du früher Weihnachten erlebt? Hat es geschneit? Was gab es zu essen? Echtes Interesse und Zugewandtheit ist immer schön für die Angehörigen.“
Wenn Oma und Opa dann von der Zeit erzählen, wie sie am Heiligen Abend noch bergeweise Schnee schippen mussten oder was sie früher geschenkt bekommen haben, entsteht dann meist das Gespräch ganz von allein.
Wichtig: Ein Rahmen für den Besuch
Der Besuch sollte allerdings einen Rahmen haben. „Damit keine Überforderung entsteht, ist es wichtig, den Besuch zu begrenzen: zeitlich und von der Anzahl der Menschen her“, so Ute Fassel „Vielleicht reicht ein Nachmittag. Und in dieser Zeit steht die Oma oder der Opa im Mittelpunkt.“
Das heißt, Angehörige sollten sensibel schauen: Wie lange geht das Fest? Wie lange tut es in dieser Runde gut? Kann die Oma oder der Opa der Unterhaltung folgen? „Machen Sie vielleicht zwischendrin einen Spaziergang, spielen sie zusammen ein einfaches Spiel oder singen gemeinsam Lieder. Denn Lieder sind ganz tief abgespeichert.“
Das Wichtigste sei, dass sich auch die Angehörigen mit Demenz gesehen fühlen. Und dann kann Weihnachten kommen.
Café Malta der Malteser – Ein Ort der Zugehörigkeit
In Baden-Württemberg betreiben die Malteser zwanzig „Café Malta", zwei Tagestreffs und zwei häusliche Betreuungsdienste für Menschen mit (beginnender) Demenz. Das Café Malta ist nicht nur ein Treffpunkt, sondern ein Ort der Zugehörigkeit. Hier finden in diesen Wochen Adventsfeiern statt, oder es wird gebacken, miteinander gesungen und ausgetauscht.