Stabwechsel nach 13 Jahren in der MMM Stuttgart

Dr. Michael Fietzek (2.v.r.) mit Kolleginnen und Kollegen des Ärzteteams sowie Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl (3.v.r.), Diözesanreferentin Regine Martis-Cisic (r.) und Diözesangeschäftsführer Klaus Weber (4.v.r.). Foto: Malteser
Dr. Michael Fietzek (2.v.r.) mit Kolleginnen und Kollegen des Ärzteteams sowie Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl (3.v.r.), Diözesanreferentin Regine Martis-Cisic (r.) und Diözesangeschäftsführer Klaus Weber (4.v.r.). Foto: Malteser
Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl, Diözesangeschäftsführer Klaus Weber und Diözesanreferentin Regine Martis-Cisic bedanken sich bei Dr. Michael Fietzek, der die MMM-Sprechstunde in Stuttgart gegründet und 13 Jahre lang geleitet hat. Foto: Malteser
Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl, Diözesangeschäftsführer Klaus Weber und Diözesanreferentin Regine Martis-Cisic bedanken sich bei Dr. Michael Fietzek, der die MMM-Sprechstunde in Stuttgart gegründet und 13 Jahre lang geleitet hat. Foto: Malteser

Stuttgart. Als sich jetzt nach nunmehr zwei Jahren das gesamte Team der MMM Stuttgart erstmals wieder treffen konnte, wurden die acht ausscheidenden Ärzte - darunter auch der ärztliche Leiter Dr. Michael Fietzek - offiziell verabschiedet. Bei dieser Gelegenheit dankten Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl und Diözesangeschäftsführer Klaus Weber den Ärzten für ihr herausragendes Engagement in der MMM und verliehen ihnen in Anerkennung ihrer engagierten ehrenamtlichen Mitarbeit die Malteser Einsatzmedaille. 

„Sie haben Ehrenamt und Professionalität auf einzigartige Weise miteinander verbunden und uns Maltesern unser Ehrenamt neu erfahrbar gemacht“, bedankte sich Diözesanoberin Claudia Kohlhäufl im Namen von Diözesanvorstand und Diözesanleitung bei dem ärztlichen Leiter der MMM Stuttgart, Dr. Michael Fietzek, und seinem Team. „So professionell, zuverlässig und zugewandt, wie Sie Ihre Arbeit getan haben, war es in meinen Augen vor allem große Freigebigkeit und Hochherzigkeit. Dafür sagen wir Malteser: Danke!“, so Kohlhäufl.

"Die MMM ist keine Sprechstunde wie jede andere", betonte Dr. Michael Fietzek in seiner Abschiedsrede und stellte im folgenden die Eigenheiten und das Besondere dieser Sprechstunde heraus. "Für mich ist es eine Mischung aus 'Barfuss'- und moderner Hochleistungsmedizin, in die wir eingebunden sind. Daneben aber auch das Hineinreichen der sozialen Umstände unserer Patientinnen und Patienten in die rein medizinischen Fragestellungen. Ferner die Notwendigkeit, Art und Qualität der Kommunikation in einem komplexen Netzwerk und das Erlebnis eines permanenten Lernprozesses. Alles in allem ein anspruchsvoller Spagat zwischen Ideal und Wirklichkeit", erläuterte der scheidende ärztliche Leiter der MMM. "Ohne diese Möglichkeit, sich in dieser starken Gemeinschaft einzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen, wäre mein Leben ärmer gewesen", so das Resumee von Dr. Fietzek nach 13 Jahren MMM im Namen aller ausscheidenden Ärzte.

Die jetzt ausscheidenden acht Ärzte waren viele Jahre oder sogar seit Beginn der MMM Stuttgart in einem sehr stabilen Team engagiert. „Wir sind Dr. Fietzek und seinen Team-Kolleginnen und -Kollegen zu sehr großem Dank verpflichtet“, betonte Regine Martis-Cisic, Malteser Leiterin Soziales Ehrenamt in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Umso mehr freuen wir uns, dass Dr. Fietzek den Stab an Dr. Beate Erlenbauer und Dr. Albert Vetter weitergeben kann, die von nun an die ärztliche Leitung der MMM Stuttgart mit einem insgesamt siebenköpfigen medizinischen Team übernehmen und das Werk von Dr. Fietzek und seinem Team in bewährter Weise fortführen werden“, so Martis-Cisic.

Dr. Michael Fietzek war bereits im vergangenen Jahr in Anerkennung seiner großen Verdienste um die MMM mit dem Verdienstkreuz „pro merito melitensi“ des Souveränen Malteserordens ausgezeichnet worden. Der 80jährige Allgemeinmediziner hat die MMM in Stuttgart vor 13 Jahren als Ruheständler mit aufgebaut und seitdem als ärztlicher Leiter geleitet. Seit über 50 Jahren engagiert er sich bei den Maltesern. Er war als Notarzt tätig, nahm an Übungen im Katastrophenschutz teil und bildete Ersthelfer aus. 2008 starteten er und einige seiner Kollegen mit den Maltesern das Projekt MMM Stuttgart. Allein in den ersten zehn Jahren führte das Team unter seiner Leitung mehr als 4.000 Behandlungen durch und half damit rund 2.000 Patienten kostenlos und anonym. 2015 eröffnete die MMM zudem eine eigene Schwangerensprechstunde, in der jedes Jahr rund 40 werdende Mütter betreut werden.

Die Malteser bedanken sich – auch im Namen des Teams der MMM Stuttgart sowie aller Patientinnen und Patienten – bei: Dr. med. Michael Fietzek, Dr. med. Peter Bansbach, Richard Brod, Dr. med. Rolf Harms, Dr. med. Johannes Hieber, Dr. med. Margarete Mohn, Dr. med. Volker Neuhoff und Dr. med. Helmut Speidel. 

Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM)
Laut Statistischem Bundesamt lebten in Deutschland im Jahr 2019 rund 61.000 Menschen, die nicht krankenversichert waren und auch keinen sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung hatten. Mit der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM) bieten die Malteser Menschen, die sich in einer Notsituation befinden, einen Arzt, der die Erstuntersuchung und Notfallversorgung bei einer Erkrankung, Verletzung oder Schwangerschaft übernimmt. Vorwiegend handelt es sich bei den Patienten um Bürgerinnen und Bürger aus den neuen EU-Mitgliedsländern, Besucher aus anderen Ländern, Studierende und Deutsche, die keine Krankenversicherung haben. 
In der MMM-Praxis der Malteser in Stuttgart versorgen Haus- und Fachärzte sowie Krankenschwestern und Arzthelferinnen die Patientinnen und Patienten – alle Ärzte arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Neben der medizinischen Versorgung ist Ziel der MMM-Sprechstunde, die Patienten mit Hilfe eines Netzwerks aus Ärzten, Krankenhäusern, Beratungsstellen und sozialen Diensten und in Kooperation mit Kirchen und Verbänden zu betreuen und so zu behandeln, dass für deren medizinisch-soziale Doppelproblematiken Lösungen gefunden werden. Nicht selten kommt es vor, dass Patienten dadurch in deutlich besser geregelte Lebensumstände hineingeleitet werden können.

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Verwendungszweck: Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung

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